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  Robert Kehl  
           
   

Robert KehlDer 1914 geborene Rechtsanwalt Dr. jur. Robert Kehl war über 30 Jahre als Sekretär-Referent und 10 Jahre als nebenamtlicher Oberrichter am Obergericht das Kantons Zürich tätig. 10 Jahre war er Lehrbeauftragter an der Universität Zürich für den Bereich Eherecht, Verfasser juristischer, sexualethischer, religionsphilosophischer und völkerrechtlicher Schriften (Kriegsverhütung) und eines Standardwerkes über würdiges Sterben und Sterbehilfe. Außerdem war er Miglied des Akademischen Beirats Dag Hammarskjöld (DHI) und langjähriger Vizepräsident der Weltbürgerbewegung (WFM-Germany e.V.) in Deutschland. Er ist Autor u.a. der Broschüre "Die Zeit ist reif. Für eine effektivere internationale Gesetzgebung", sowie des Buches "Was ist der Mensch"? Er schreibt Gastbeiträge für die Neue Züricher Zeitung, zuletzt: "Resignation der Völkerrechtler in der NATO-Frage. Zusammenbruch des UNO-Systems zur Friedenssicherung?" (NZZ, 16.03.2000).


Robert Kehl (Dezember 2000): Das Machtprinzip muss durch das Rechtsprinzip ersetzt werden. Die Gründer der UNO und zuvor des Völkerbundes haben den Menschen mit proklamatorischem Pathos die Abschaffung des Krieges versprochen. DIe Abschaffung des Krieges ist nur möglich durch die Abschaffung des Rechts auf Gewaltanwendung durch die einzelnen Regierungen. DIe Gräueltaten der Regierenden sind noch in keinem Weltgesetzgubh unter Strafe gestellt. Es gibt keine globale Rechtsordnung, kein auch noch so bescheidenes, bloß subsidiär für den Weltfrieden zuständiges Weltparlament.
Das UNO-Konzept ist überholt. Eine UNO-Charta, die den Krieg nicht kriminalisiert und rechtlich verbietet, die nicht wenigstens einen Teilverzicht der Einzelstaaten auf ihre so genannte Souveränität festschreibt und zugleich demokratischere Strukturen aufweist, kann die Verhinderung des Krieges niemals realisieren. Wo kein Veränderungswille unter den Regierenden ist, dort ist auch kein Weg. In den 50er Jahren verkörperte sich dieser Wille in der Persönlichkeit Dag Hammarskjölds. Heute muss dieser Wille sich durch uns alle in einer entsprechenden Weltbürgergesellschaft bzw. Weltzivilgesellschaft manifestieren. Die Zeit ist reif für ein effizienteres Völkerrecht und für eine neue UNO-Charta. Wo sind die Menschen, welche die Jugend der Welt für ein solches Projekt begeistern können? Jeder einzelne mag hierauf eine individuelle aber sichtbare Antwort geben. So wie der Hauptautor dieser Website auf seine Honorare zugunsten der Weltbürgerstiftung und des WFM-Schulprojektes Globalisierung und Weltbürgerkunde verzichtet, braucht es weitere Menschen, die bereit sind, in den Auf- und Ausbau weltbürgerlicher Projekte Zeit, Geld und persönliche Energie zu investieren, damit die Vision am Leben bleibt.

 

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